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Das Ottilie-von-Hansemann-Haus in der Otto-Suhr-Allee 18/20 wird saniert

16. Oktober 2014

Unter der Regie eines der Macher vom Haus Cumberland entstehen 97 Wohnungen in einem der schönsten Denkmalobjekte Berlins. Das Ottilie-von-Hansemann-Haus stammt von Deutschlands erster selbstständiger Architektin!

  • Das Ottilie-von-Hansemann-Haus in der Otto-Suhr-Allee 18/20 wird saniert

Unter dem Motto „der Sanierung der kleinen Schwester des Haus Cumberland“ revitalisiert ein Team um einen der „Macher“ vom Cumberland (Dirk Germandi) ab Herbst 2014 das derzeit leer stehende, denkmalgeschützte Ottilie-von-Hansemann-Haus unweit des Charlottenburger Ernst-Reuter-Platzes. „Das Haus wurde zu Wohnzwecken errichtet und genau diesen Zweck soll das Gebäude nach Jahrzehnten der Büronutzung nun wieder erfüllen“, erklärt Germandi.

Die Geschichte
Das 1914/15 als Studentinnen-Wohnhaus erbaute Gebäude stammt von Deutschlands erster selbstständiger Architektin Emilie Winkelmann. Benannt wurde es nach der Frauenrechtlerin Ottilie von Hansemann, die sich gezielt für das Studienrecht von Frauen eingesetzt hat. Durch ihre finanzielle Unterstützung und unter der Schirmherrschaft der Kaiserin Auguste-Victoria konnte das Studienhaus erst gebaut werden. In den letzten Jahrzehnten erfolgten Umbauten für die gewerbliche Nutzung. Zwischenzeitlich beheimatete das Haus in einem Anbau auch das Theater TRIBÜNE. Dieses musste allerdings 2011 ausziehen, weil der Senat die Fördermittel gekürzt hatte und der damalige Besitzer keinen neuen Mietvertrag mehr abschließen wollte. „Nach Jahrzehnten der Büro- und Theaternutzung ist von der ursprünglichen Pracht des Wohnhauses und den pfiffigen Grundrissen nicht mehr viel übrig geblieben“, sagt Germandi und ergänzt: „Die Bausubstanz ist allerdings hervorragend. Nun wollen wir dem mehrfach im Inneren umgeformten Gebäude seine ursprüngliche Bestimmung als Wohnensemble zurück geben.“ Mit Blick auf die über 8.000 Professoren, Dozenten und Mitarbeiter und die 31.000 Studenten der benachbarten Technischen Universität lag für die Initiatoren die Schaffung von Wohnraum mit Campus-Charakter und kompakten, effizienten Grundrissen auf der Hand. Insgesamt sollen in dem denkmalgeschützten Altbau, der durch einen gartenseitigen Neubau ergänzt werden soll, 97 Wohneinheiten und eine Tiefgarage mit 40 PKW-Stellplätzen entstehen.

Das ehemalige Studentinnenwohnheim ist auf Initiative des Vereins Victoria-Lyceum zur Förderung der höheren Bildung für Frauen in den Jahren 1914/15 erbaut worden – seinerzeit einmalig auf dem europäischen Festland. Mit 100 Jahren ist das Gebäude nur zwei Jahre jünger als das von Germandi und seinen Partnern kürzlich sanierte Cumberland am Kurfürstendamm. Beide Häuser haben durchaus vergleichbare Strukturen. Schließlich wurden sie einst für das Appartement-Wohnen konzipiert und verfügen über Säulengänge, Stuckverzierungen und großzügige, hohe Räume. Auch die weitläufige Gartenanlage des Ottilie-von-Hansemann-Hauses soll wiederbelebt werden. Heute sind von der grünen Oase nur noch graue Parkflächen übrig. Doch man hat schon einen Plan: „Wir werden hier einen Schmuckhof mitsamt Pergola und Springbrunnen aufbauen“, so Germandi.

Die Sanierung
Mit dem Umbau des denkmalgeschützten Vorderhauses, samt Seitenflügel entstehen 65 Wohnungen mit Größen zwischen 42 und 147 qm, die über bestehende Fahrstühle erschlossen werden. In dem von Professor Christoph Schwebel von Patzschke & Partner Architekten geplanten Neubau sind weitere 27 Wohnungen und fünf als „Haus-im-Haus“ konzipierte Wohnheiten mit Größen zwischen 52 und 192 Quadratmetern geplant. 40 Tiefgaragenparkplätze stehen den zukünftigen Bewohnern in der geplanten „Green Mobility-Tiefgarage“ zur Verfügung, die mit Elektroanschlüssen für Hybrid- und Elektroautos und mit Radstellplätzen aufwarten kann.

Die Lage
Das Ottilie-von-Hansemann-Haus an der Otto-Suhr-Allee 18/20 in Berlin-Charlottenburg liegt gleich neben dem neu geschaffenen Hauptsitz der Deutschen Bank mit 2.500 Mitarbeitern. Wenige Meter weiter befinden sich die Technische Universität und die Telekom Innovation Laboratories. Restaurants, Läden und die Staatsoper im Schiller-Theater sowie die Deutsche Oper sind fußläufig erreichbar, ebenso die beliebten Naherholungsziele Landwehrkanal und Großer Tiergarten.

Ottilie-von-Hansemann-Haus - vorläufiger Projektablauf

  • Erwerb durch GrundStein Bauträger GmbH im April 2014
  • Einreichung Bauantrag Altbau September 2014,
  • Baubeginn Sanierung Altbau Januar 2015, Fertigstellung vrs. Ende 2015
  • Baugenehmigung Neubau wird für Frühjahr 2015 erwartet
  • Baubeginn Neubau Frühjar 2015, Richtfest vrs. Ende 2015, Fertigstellung vrs.Herbst 2016

Fakten rund ums Ottilie-von-Hansemann-Haus

  • 1869 Gründung des Vereins Victoria-Lyceum zur Förderung der höheren Bildung der Frauen
  • 1910 beschließt der Verein, ein Studentinnen-Wohnheim zu errichten
  • 1914 Grundsteinlegung für das Victoria Studienhaus / Ottilie-von-Hansemann-Haus
  • Nach 1945 Nutzung als Behelfskrankenhaus und Altenheim
  • 1956 Wiedereröffnung als Studentinnenheim
  • 1972 Verkauf des Hauses aufgrund von finanzieller Unterdeckung, Bau eines neuen Studentenwohnheims an der Frauenhoferstraße
  • Seit 1972 Nutzung als Büro- und Verwaltungsgebäude, u.a. Deutsche Bank, in diesem Zuge umfangreiche Umbauten
  • Das Theater TRIBÜNE schloss bereits 2011
  • Ab 2014 entstehen insgesamt 97 Apartments: 65 im Altbau zwischen 42 und 147 qm, 32 in zwei Neubauten, darunter fünf Einheiten „Haus im Haus“ über zwei Etagen
  • „Green Mobility-Tiefgarage“ für 40 Fahrzeuge mit Elektroanschlüssen und Radstellplätzen
  • Die Gesamtwohnfläche beträgt 9.188 qm
  • Rund 3.959 Quadratmeter Grundstücksfläche, ein Innenhof
  • Neubau-Planung: Professor Christoph Schwebel von Patzschke & Partner Architekten
  • Das Gesamtinvestitionsvolumen inkl. Ankauf und Neubau beträgt ca. 48 Mio. Euro
  • Projektentwickler: Dirk Germandi, Vertrieb Profi Partner AG, Bauträger GrundStein GmbH