pp-logo

pp-logo

Profi Partner News

Immer aktuell - neue Informationen rund um Profi Partner

18 September 2016

Neue Architektur im Lützowviertel

Interview: Architekt Dr. Horst Hellbach über das Derff22Quartier

Neue Architektur im Lützowviertel

Sie planen die zwei Neubauten „Derff22“ in der „zweiten Reihe“. Wie sind Sie architektonisch auf die besondere Beschaffenheit des Areals eingegangen?

H. Hellbach: Städtebaulich grenzen die Gebäude an die Brandwände der Nachbarbebauung an. Die fünf Etagen planen wir im Kontrast zu der angrenzenden Bebauung und im Kontext mit der Himmelsausrichtung. Der aus dem Ort resultierenden städtebaulichen Differenzierung wird architektonisch ruhig geantwortet.    

Aktuell verteuert sich bauen aufgrund steigender gesetzlicher Auflagen und Baupreise. Wie reagieren Sie als Architekt darauf?

H. Hellbach: Ich versuche in Konstruktion und Ausführung  simpel zu planen. Einfacher zu Bauen spart Baukosten. Um dafür das Potential des Architekten besser nutzen zu können, wünsche ich mir eine Deregulierung von Normen und Gesetzen.

Die meisten Berliner wünschen sich nicht nur ein bezahlbares, sondern auch ein sicheres Heim. Wie wirkt sich das auf die Architektur des Gebäudes aus?

H. Hellbach: Die Wegeführung zu den Wohnungen im Freiraum und im Gebäude fördert nachbarschaftliche Beziehungen. Eine gute Nachbarschaft und Orientierung im Gebäude verbessert Sicherheit und ermöglich Geborgenheit.

Immer mehr Menschen leiden unter Allergien bzw. reagieren empfindlich auf bestimmte Farben oder Baustoffe. Welche Rolle spielt ökologisches Bauen beim Derff22?

H. Hellbach: Simpel planen, heißt auch einfache Materialien zu verbauen. Geplant sind Außenwände in Ziegelbauweise, außen mit natürlichem Kalk-Zementputz und innen dominiert der natürliche Baustoff Gips.

Welche Rolle spielen beim Derff22 die Außenflächen?

H. Hellbach: Im Büro sitze ich mit dem Landschaftsarchitekten in einem Raum. Architektur und Freiraum bilden bei der Derff22 eine Einheit. Der vorhandene Baumbestand wird integriert – viel Grün unterstützt das Konzept von Ruhe und Geborgenheit.

Worin bestehen für Sie die hauptsächlichen Anforderungen an einen Wohnungsneubau des 21. Jahrhunderts?

H. Hellbach: Die Neubauten sollten einfacher errichtet werden und ein gesunder Rückzugsort für die Bewohner sein, die das Potential unserer gesellschaftlichen Möglichkeiten und Grenzen wiederspiegeln.  

Wie muss ein Haus / eine Wohnung beschaffen sein, dass Menschen sich darin wohlfühlen?

H. Hellbach: Die Antwort darauf ist einfach: Wohnraum muss Spielräume zulassen. Nur dann können Individuen daraus ein Zuhause machen.

Weiterempfehlen

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.