pp-logo

pp-logo

Profi Partner News

Immer aktuell - neue Informationen rund um Profi Partner

12 September 2016

Wohneigentum in Berlin – so entwickelt sich der Markt Teil III

Macht Berlin sich gerade das Leben selber schwer?
Ralf Müller: Ein wenig schon. Aktuell aber gibt es zu wenige Möglichkeiten, Eigentum adäquat zu entwickeln. Die Folge sind unzufriedene Mieter und letztendlich Leerstände und soziale Probleme. Es entwickeln sich ungewollt „Problemkieze“. Das alles kann man aber auch in vielen Metropolen der Welt parallel beobachten. Ein Beispiel für ein gut gedacht-aber-nicht-gut-gemacht Gesetz ist das "Modell der kooperativen Baulandentwicklung". 25 Prozent der auf öffentlichem Grund neu gebauten Wohnungen müssen zu festgelegten Mieten von ca. EUR 6,50/M² Wfl. vermietet werden. In Innenstadtbereichen ist also davon auszugehen, dass Mieter in Neubauten für „kleines Geld“ Wohnungen mieten, während „eine Tür weiter“ auf demselben Grundstück ein Erwerber EUR 5.000/m² Wfl. und mehr zahlen muss. Wird diese Mischung sozial funktionieren? Es ist hart, das zu thematisieren, aber wie in allen anderen Lebensbereichen auch muss man doch offen damit umgehen können, dass bestimmte Lagen in urbanen Siedlungsräumen eben nicht für jeden Mietinteressenten und auch nicht für jeden Kaufinteressenten erschwinglich sein können bzw. sein werden.

Welche Lösungen schlagen Sie vor, damit Berlin seinen Neubaubedarf decken kann?
Ralf Müller: Es muss darüber nachgedacht werden, Baukosten zu senken, Bauland schneller auszuweisen, die Konversion ehemals gewerblich genutzter Objekte zu befördern bzw. mit weniger Auflagen zu belegen; aber auch Verwaltungsarbeit effektiver zu machen, um Entscheidungswege zu verkürzen. Notwendige Infrastrukturen für Wohnen müssen ebenso bereitgestellt werden. Berlin muss sich darüber klar werden, wie es seine Stadt wohnungspolitisch gestalten will. Wenn in Innenstadtstadtlagen Leben herrschen soll, muß dort gewohnt werden können. Somit wird in Berlin in den nächsten Jahren viel im Bereich der Nachverdichtung von Räumen getan werden müssen. Im Stadtzentrum wohnen zu können, die Vorzüge der Logistik der Innenstadt genauso genießen zu können wie z.B. kurze Wege zum Arbeitsplatz, wird ein Privileg sein – das sollte den Berlinern wieder bewusst werden.
Es gibt genügend Gründe, warum die Bautätigkeit über Jahre so gering war. Ich wünsche mir auch, daß der Neubau von Wohneigentum wieder einen steuerlichen Anreiz für private Kapitalanleger erhält. Die öffentliche Hand kann, wie gesagt, diese Aufgabe nicht schultern.

Warum lohnt es sich dennoch in Berlin zu investieren?
Ralf Müller: Bei aller kritischen Reflektion der aktuellen Situation, im internationalen Vergleich bekommt man in Berlin preiswerte und qualitativ hochwertige Immobilien. Schauen Sie sich Märkte wie New York, Paris oder London an, wo Wohnen in den Stadtzentren zum absoluten Luxus geworden ist. Berlin hat eine hervorragende Perspektive in Sachen Beschäftigung, Innovation, Kreativität und Zuwachs an Beachtung durch das Ausland. Die „Drehscheibenfunktion“ Berlins als Mittler im politischen Dialog zwischen Ost und West erlangt immer größere Bedeutung. Der „Brexit“ kann ebenfalls zu einer Steigerung der Bedeutung des hiesigen Immobilienmarktes führen.
Aber auch heruntergebrochen auf die kleine, private Ebene soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Investition in eine Immobilie dem Vermögensaufbau dient, Schutz gegen inflationäre Tendenzen in Zeiten eines unruhigen internationalen Kapitalmarktes bietet und bei Eigennutzern mietfreies Wohnen im Alter ermöglicht. Die eigenen 4 Wände bringen Sicherheit und Unabhängigkeit. Und für den Fall, dass die Immobilie wieder veräußert werden soll, ist Berlin auch zukünftig ein Hotspot.
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über die Jahre einen Wertzuwachs gibt, der deutlich über dem Grad der Inflation liegt.

Weiterempfehlen

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.